Vom 11.03.2024

Vier bemerkenswerte Erzählstimmen

Mareike Krügel, Andreas Langer, David Blum und Caroline Wahl sind die Kranichsteiner Kinder- und Jugendliteratur-Stipendiat:innen 2024. Am 22. März lesen sie auf der Leipziger Buchmesse aus ihren Werken

Vier bemerkenswerte Erzählstimmen

Die Gewinner:innen der Kranichsteiner Kinder- und Jugendliteratur-Stipendien 2024 stehen fest: In der Sparte Kinderliteratur gehen die Stipendien an Mareike Krügel für Almuth und der Hühnersommer (Beltz & Gelberg) und an Andreas Langer für Schneekinder (Ueberreuter). Die Jugendliteratur-Stipendiat:innen sind David Blum mit Kollektorgang (Beltz & Gelberg) und Caroline Wahl mit 22 Bahnen (DuMont).

Alle Stipendien sind von sechsmonatiger Dauer und mit je 18.000 Euro dotiert. Jährlich stehen somit 72.000 Euro zur Verfügung. Damit würdigen der Deutsche Literaturfonds und der Arbeitskreis für Jugendliteratur die Leistungen von deutschsprachigen Kinder- und Jugendbuchautor:innen, die erste überzeugende Titel veröffentlicht haben, und unterstützen sie bei ihrer Positionierung auf dem Buchmarkt.

Live zu erleben gibt es die ausgezeichneten Autor:innen am 22. März 2024 von 14.00 bis 15.00 Uhr auf der Leipziger Buchmesse: Im Gespräch mit Jurymitglied Christine Knödler berichten sie von ihrer Arbeit und lesen aus ihren prämierten Werken (Lese-Treff in Halle 3, B 508). Die Leipziger Buchmesse ist Partnerin der Veranstaltung.

 

Kinderliteratur-Stipendiat:innen
 

Mareike Krügel, geboren 1977 in Kiel, studierte am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig und lebt als freie Autorin bei Schleswig. Almuth und der Hühnersommer ist ihr zweites Kinderbuch. Es handelt von Almuth, die aufgrund der schweren Erkrankung ihres Bruders mit ihrer Familie von Berlin aufs Land gezogen ist. Dass das Leben lebensgefährlich sein kann, hat sie in ihren jungen Jahren bereits gelernt. Doch sie hält dagegen – mit ihrer Leidenschaft, andere zu retten, und mit großer Unternehmungsfreude. "Das ist von Mareike Krügel abenteuerlustig und nachdenklich, situationskomisch, berührend und souverän sprachspielerisch erzählt", schreibt die Jury in ihrer Begründung, und lobt das Talent der Autorin "fürs Schräge, ihr Gespür für Kinderlogik und Kinderempfinden".

 

 

Andreas Langer, geboren 1980, ist gelernter Journalist und arbeitete 15 Jahre lang als Lokalredakteur und Werbetexter, bevor er anfing, sich als Autor Geschichten von phantastischen Welten auszudenken. Sein Roman Schneekinder berichtet von einer Flucht: Als Bergarbeiter im trostlos-winterlichen Jorland versehentlich mehrere gefährlich erscheinende Steinriesen befreien, bricht eine Gruppe von Alten, Kindern und Jugendlichen überstürzt in Richtung Stadt auf. Das Mädchen Elin wird ungewollt zu ihrer Anführerin, muss Entscheidungen treffen und ihre Widersacher im Zaum halten. "Andreas Langer erschafft mit wenigen phantastischen Elementen und Bezügen zur nordischen Sagen- und Mythenwelt einen eigenständigen Geschichtenkosmos, der die Lesenden bis zur letzten Seite in den Bann zieht", so die Jury.

 

 

Jugendliteratur-Stipendiat:innen
 

David Blum, geboren 1983 in Potsdam, ist Lektor, Autor von Reisebüchern und Blogger. Der Titel seines Jugendbuchdebüts Kollektorgang beschreibt ein unterirdisches Labyrinth aus Rohrleitungen, das sich Jugendliche als Frei-Raum erobern. Dabei entwickelt sich eine Spirale der Gewalt, die den Kollektorgang zum Tatort werden lässt: Der Ich-Erzähler Mario ist noch keine 14 Jahre alt, als ihm eine Neonazi-Gang ein Messer in den Bauch rammt. Fortan hockt er auf seinem eigenen Grabstein und lässt die Ereignisse Revue passieren; berichtet eindringlich, aber auch mit schwarzem Humor über die Perspektivlosigkeit in einer Plattenbausiedlung der 1990er Jahre. "Schlagfertig, wortkarg, poetisch" nennt die Jury David Blums Erzählweise und lobt den Roman als "herausragend-'unterirdisches', hochaktuelles Porträt der Jugend zur Nachwendezeit".

 

 

Caroline Wahl, geboren 1995 in Mainz, studierte Germanistik in Tübingen sowie Deutsche Literatur in Berlin. Danach arbeitete sie in mehreren Verlagen. Ihr Debütroman 22 Bahnen erzählt von der Studentin Tilda, die aus Verantwortungsbewusstsein für ihre kleine Schwester und ihre alkoholkranke Mutter die eigenen Sehnsüchte zurückstellt. Als ihr jedoch eine Promotionsstelle außerhalb ihres Heimatorts in Aussicht gestellt wird, kann sie nicht anders: Sie muss sie annehmen – um ihrer selbst willen. "Für diesen Aufbruch ins Neue und Andere lässt Caroline Wahl ihre Protagonistin hart mit sich ringen", heißt es in der Jurybegründung. "Am Ende hat sie ihr Freiheitsziel erreicht, ohne dabei je die anderen aus dem Blick verloren zu haben."

 

 

 


Der Jury zu den Kranichsteiner Kinder- und Jugendliteratur-Stipendien 2024 gehören an: Christine Knödler (Freie Journalistin), Prof. Dr. Iris Kruse (Vorsitzende der Kritikerjury zum Deutschen Jugendliteraturpreis 2024) und Ralf Schweikart (Vorsitzender des Arbeitskreises für Jugendliteratur). Die vollständigen Jurybegründungen finden sich hier.


Service für die Medien:

Über eine Berichterstattung in Ihrem Medium freuen wir uns. Gerne vermitteln wir Interviewtermine mit den Stipendiat:innen und Juror:innen. Fotos der aktuellen Preisträger:innen sowie die Buchcover stehen als Pressematerial auf der Homepage des Arbeitskreises für Jugendliteratur zum Download zur Verfügung.

Kontakt:
Arbeitskreis für Jugendliteratur: Daniela Höfele & Bettina Neu,
Tel. (089) 45 80 80 89, presse@jugendliteratur.org, www.jugendliteratur.org

Deutscher Literaturfonds: Sabine Rössler & Christiane Stumpf,
Tel. (06151) 40 93 0, info@deutscher-literaturfonds.de, www.deutscher-literaturfonds.de


Mit freundlichen Grüßen
Daniela Höfele & Bettina Neu

Arbeitskreis für Jugendliteratur
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. (089) 45 80 80 89
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www.jugendliteratur.org
 

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