Kritikerjury 2024
Die ehrenamtliche Kritikerjury sichtet die deutschsprachige Kinder- und Jugendbuchproduktion des Vorjahres, inklusive Übersetzungen aus anderen Sprachen, und prüft unabhängig und ohne Vorgaben alle für den Deutschen Jugendliteraturpreis eingereichten Titel. Sie besteht aus neun Personen: der Vorsitzenden und je zwei Expertinnen in den Sparten Bilderbuch, Kinderbuch, Jugendbuch und Sachbuch. In drei Sitzungen ermittelt die Kritikerjury im Frühjahr sechs Nominierungen pro Sparte, aus denen im Herbst die Preisbücher gekürt werden. Eine Amtszeit umfasst zwei Preisjahre. Die Jurymitglieder können maximal zwei Amtszeiten hintereinander absolvieren.
VORSITZ
Prof. Dr. Iris Kruse ist Professorin für Germanistische Literaturdidaktik mit Schwerpunkt Sprachliche Grundbildung an der Universität Paderborn. Sie hat in Kiel studiert und mit einer Arbeit über Max Frisch promoviert. Als Grundschullehrerin in Hamburg konnte sie in vielen Literaturprojekten die große Bedeutung literarischen Lesens für Heranwachsende erleben. Seither gilt ihr berufliches Engagement Fragen des Lernens mit Literatur. Ihre Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind Kinderliteratur und Literacy-Erwerb, Kinder- und Jugendliteratur in den Praktiken des Deutschunterrichts, Bilderbuchdidaktik und Methoden inklusiven Literaturunterrichts. Sie ist Mitherausgeberin der Schriftenreihe Kinder- und Jugendliteratur aktuell sowie der Zeitschrift Leseräume.
SPARTE BILDERBUCH
Nele Schäfer lebt und wirkt in Heidelberg. 2020 hat sie mit Kolleginnen den Wörterwald gegründet, einen Kindergarten, der Natur- und Literaturpädagogik verbindet. Als eine der Geschäftsführerinnen und Erzieherin bringt sie dort ihre persönliche Begeisterung für die Kinder- und Jugendliteratur kreativ ein. Sie ist Literaturpädagogin und Absolventin des Fernkurses Kinder- und Jugendliteratur der STUBE. Neben ihrem beruflichen Engagement gibt sie Lesebegeisterung in dem von ihr initiierten Leseclub HEIKOGRU an Kinder, Jugendliche, Familien und andere pädagogische Einrichtungen weiter.
SPARTE BILDERBUCH
Prof. Dr. Gabriela Scherer studierte Germanistik, Anglistik und Literaturkritik an der Universität Zürich, wo sie auch promovierte und das Diplom für das Höhere Lehramt an Gymnasien erwarb. Danach verbrachte sie einige Jahre in Berlin, u.a. als Forschungsstipendiatin. Als Lehrerin für Deutsch und Englisch war sie an verschiedenen Schulen in der Schweiz (Zürich), Japan (Tokyo-Yokohama) und Deutschland (Potsdam) tätig. Von 2003 bis 2011 arbeitete sie als Akademische Rätin an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Seit 2011 ist sie Professorin für Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik, zunächst an der Universität Koblenz-Landau, Standort Landau, seit 2023 an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) in Landau. 2013, 2015 und 2019 veranstaltete sie in Landau drei internationale Tagungen zum Bilderbuch.
SPARTE KINDERBUCH
Carola Gäde war nach ihrem Studium der Kinder- und Jugendliteratur am Institut für Jugendbuchforschung in Frankfurt a.M. über 20 Jahre lang Mitarbeiterin für Presse- und Programmarbeit der Internationalen Jugendbibliothek in München, wo sie ein breites Portfolio an Veranstaltungsformaten entwickelte, organisierte und durchführte. Seit 2020 ist sie freiberuflich als Referentin für Literaturvermittlung und Leseförderung tätig, gibt Coachings für Eltern und Lehrkräfte sowie Kreativ-Workshops für Kinder und Erwachsene, u.a. für die Buchkinder München e.V.
SPARTE KINDERBUCH
Britta Selle ist Radiojournalistin im öffentlich-rechtlichen Rundfunk mit dem inhaltlichen Schwerpunkt auf Kinder- und Jugendliteratur. Als Redakteurin und Moderatorin ist sie verantwortlich für Spezialsendungen in diesem Themengebiet. Während der Corona-Pandemie gab sie den Podcast „Lies das!“ heraus, in dem Eltern Bücher für ihre Kinder empfohlen wurden. Britta Selle hat an der Universität Leipzig Deutsch als Fremdsprache studiert und als Radiojournalistin auch im privaten Rundfunk und beim National Public Radio in den USA gearbeitet.
Viktoria Milde ist Germanistin, Medienwissenschaftlerin und ausgebildete Lese- und Literaturpädagogin. Zunächst als Schulbibliothekarin aktiv, leitet sie inzwischen die Fachstelle Schulbibliotheken des Kantons Basel-Landschaft. Sie ist zudem Co-Autorin der Schweizer Richtlinien für Schulbibliotheken. Sie leitete mehrere Jahre einen Leseclub für Grundschulkinder in Lörrach und ist als Dozentin und Referentin tätig.
SPARTE JUGENDBUCH
Dr. Anna Stemmann ist seit September 2021 Juniorprofessorin für Neuere deutsche Literatur mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendliteratur an der Universität Leipzig. Davor war sie Lecturer an der Universität Bremen für den Bereich Kinder- und Jugendliteratur und -medien und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Jugendbuchforschung an der Goethe Universität Frankfurt sowie an der Universität Siegen am Lehrstuhl für Literaturdidaktik. Sie wurde mit einer Arbeit zum zeitgenössischen Adoleszenzroman in topographischer Perspektive an der Goethe-Universität Frankfurt promoviert (Metzler 2019). Zu ihren Forschungsinteressen zählen die Theorie und Geschichte der Kinder- und Jugendliteratur, Gegenwartsliteratur, Raumtheorie, Comics, Ecocriticism, Gender und Queer Studies und Intermedialität.
Evelyn Gangl ist Lese- und Literaturpädagogin, Naturpädagogin und Absolventin des Fernkurses Kinder- und Jugendliteratur der STUBE. Sie arbeitet als Referentin für die Stiftung Lesen in verschiedenen Projekten und ist als Lehrbeauftragte für Literaturdidaktik an der PH Heidelberg tätig. Darüber hinaus ist sie Kuratorin für das Kinder- und Jugendliteraturprogramm der Heidelberger Literaturtage.
SPARTE SACHBUCH
Tania Zaman arbeitete nach Abschluss ihres Lehramtsstudiums (Fächer: Deutsch, Kunst, Philosophie) als Redakteurin im Verlag. Nach einem Master in Kulturmanagement war sie als Beraterin in einer Stiftung und in der Wirtschaft für Jugendbildungsprojekte zuständig. Seit 2017 arbeitet sie an einer Schule mit dem Förderschwerpunkt Autismus. Darüber hinaus schreibt sie Rezensionen zu Kinder- und Jugendliteratur. Ihre Schwerpunkte sind die Leseförderung sowie die Themen Interkulturalität und Diversität.