Cover: Die Zeit ist kaputt 9783407807298

Die Zeit ist kaputt

Die Lebensgeschichte des Erich Kästner

Klaus Kordon (Text)


Beltz & Gelberg
ISBN: 978-340780729-8
0,00 € (D)
Originalsprache: Deutsch
Preisträger 1995, Kategorie: Jugendsachbuch
Preisträger Jugendsachbuch

Jurybegründung

Klaus Kordon hat Erich Kästner zwanzig Jahre nach seinem Tod neu entdeckt. Er stellt den vielseitigen Dichter, den die Öffentlichkeit vorwiegend durch seine Kinderbücher kennt, als Satiriker, Journalisten und Lyriker vor. Der Leser lernt aber auch den privaten Kästner kennen. Seine Kindheit in Dresden, - die starke Mutterbindung wird ihn sein Leben lang prägen -, der Versuch, Lehrer zu werden, die erste Anstellung als Journalist in Leipzig und der Umzug nach Berlin 1927. Hier...

arbeitete er als Theaterkritiker, unter anderem bei der ,Weltbühne' und hatte seine ersten Erfolge als Lyriker. Zusammen mit Tucholsky wird er der bekannteste Vertreter der ,Neuen Sachlichkeit'. In seinem satirischen Roman „Fabian" setzt er diesen 20er Jahren in Berlin ein kulturelles Denkmal. Kordon verfasste keine keine Hagiografie und verschweigt nicht, dass Kästner große Schwierigkeiten in seinen Beziehungen zu Frauen hatte. Kästner lebte in einer „kaputten Zeit". Als scharfsinniger Beobachter und Chronist ergriff er Partei. Kordon stellt in den Mittelpunkt seiner Biografie den politischen Autor im Dritten Reich, der als ,verbrannter Dichter', mit Schreibverbot belegt, trotzdem nicht emigrierte. Ein Verhalten, das viele seiner Freunde irritierte und das ganz aktuell die schwierige Frage nach dem Verhältnis Künstler - Staat in autoritären Regimen aufwirft. Besonders hervorgehoben wird die Moral, die Kästners Werk prägt: „Erziehung zur Vernunft durch Einsicht". Sie war auch das Motiv für seine Kinderbücher. Er kämpfte gegen die „Trägheit des Herzens" und „die Unbelehrbarkeit der Köpfe". Kordon lässt Kästner in Dokumenten, Texten, Briefen immer wieder selbst zu Wort kommen und so werden Leben, Werk und politische Zeit in dieser Biografie zu einer überzeugenden literarischen Einheit und machen neugierig auf Kästner.

Klaus Kordon hat Erich Kästner zwanzig Jahre nach seinem Tod neu entdeckt. Er stellt den vielseitigen Dichter, den die Öffentlichkeit vorwiegend durch seine Kinderbücher kennt, als Satiriker, Journalisten und Lyriker vor. Der Leser lernt aber auch den privaten Kästner kennen. Seine Kindheit in Dresden, - die starke Mutterbindung wird ihn sein Leben lang prägen -, der Versuch, Lehrer zu werden, die erste Anstellung als Journalist in Leipzig und der Umzug nach Berlin 1927. Hier arbeitete er als Theaterkritiker, unter anderem bei der ,Weltbühne' und hatte seine ersten Erfolge als Lyriker. Zusammen mit Tucholsky wird er der bekannteste Vertreter der ,Neuen Sachlichkeit'. In seinem satirischen Roman „Fabian" setzt er diesen 20er Jahren in Berlin ein kulturelles Denkmal. Kordon verfasste keine keine Hagiografie und verschweigt nicht, dass Kästner große Schwierigkeiten in seinen Beziehungen zu Frauen hatte. Kästner lebte in einer „kaputten Zeit". Als scharfsinniger Beobachter und Chronist ergriff er Partei. Kordon stellt in den Mittelpunkt seiner Biografie den politischen Autor im Dritten Reich, der als ,verbrannter Dichter', mit Schreibverbot belegt, trotzdem nicht emigrierte. Ein Verhalten, das viele seiner Freunde irritierte und das ganz aktuell die schwierige Frage nach dem Verhältnis Künstler - Staat in autoritären Regimen aufwirft. Besonders hervorgehoben wird die Moral, die Kästners Werk prägt: „Erziehung zur Vernunft durch Einsicht". Sie war auch das Motiv für seine Kinderbücher. Er kämpfte gegen die „Trägheit des Herzens" und „die Unbelehrbarkeit der Köpfe". Kordon lässt Kästner in Dokumenten, Texten, Briefen immer wieder selbst zu Wort kommen und so werden Leben, Werk und politische Zeit in dieser Biografie zu einer überzeugenden literarischen Einheit und machen neugierig auf Kästner.

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Personen

Autor
wurde 1943 im Berliner Nordosten geboren und wuchs dort im Prenzlauer Berg auf. Sein Vater starb im Krieg, seine Mutter erzog ihn und seine Brüder allein. Nach dem Tod der Mutter 1956 lebte Klaus Kordon in verschiedenen Jugendheimen. Im Anschluss an seine Schulzeit versuchte er sich in mehreren Berufen, u.a. als Transport- und Lagerarbeiter. An der Abendschule holte er das Abitur nach und studierte Volkswirtschaft. In den folgenden Jahren arbeitete er als Exportkaufmann im Außenhandel der DDR. Zahlreiche Reisen führten ihn beruflich nach Afrika und Asien, insbesondere nach Indien. Während dieser Zeit sammelte Klaus Kordon viele Erfahrungen, die er später in seinen Kinder- und Jugendromanen verarbeitete. Der Plan, mit seiner Familie 1972 über Bulgarien aus der DDR zu fliehen, scheiterte und Klaus Kordon und seine Frau kamen in politische Haft. Nach einjähriger Haftzeit wurden sie 1973 von der Bundesrepublik Deutschland „freigekauft“ und konnten in den Westen Deutschlands ausreisen. Klaus Kordon lebte mit seiner Frau und den beiden Kindern, die erst ein Jahr später die DDR verlassen durften, zunächst in der Nähe von Frankfurt am Main. Seit 1988 wohnt die Familie wieder in Berlin.
Seit 1980 widmet sich Klaus Kordon hauptberuflich dem Schreiben. Viele seiner Werke wurden in verschiedene Sprachen übersetzt und mit namhaften nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet.

 

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