Sensibel, warmherzig und poetisch greift Birdie und ich das Thema Verlust auf. Der Tod ihrer Mutter hat die zwölfjährige Ich-Erzählerin Jack und ihren neunjährigen Bruder Birdie in ein verändertes Leben geschleudert. War es zuvor kein Problem, dass Birdie genderfluid lebt, führt dies in neuer Umgebung mit anderen Erwachsenen zu Turbulenzen. Birdie selbst lebt einen offenen Umgang mit Interessen und Vorlieben, die an keine Genderrolle gebunden sind – allein...
das neue Umfeld zieht Restriktionen ein, vor allem der konservative Onkel Patrick sorgt sich um Birdie; Jack leistet dabei Ausgleichs- und Vermittlungsarbeit. Für die feinfühlige Ich-Erzählerin gilt es, vieles zu hinterfragen und zu verstehen, was die familiale Vergangenheit und Gegenwart miteinander verbindet. Dass dabei niemand verurteilt wird – nicht Birdie, nicht die beiden Onkel, nicht die tote Mutter – ist eine gelungene Erzähl- und Konstruktionsleistung. Alle machen Fehler. Alle müssen mit dem Verlust eines geliebten Menschen klarkommen. Alle haben Enttäuschungen verursacht. Weil sie aber versuchen, sich gegenseitig zu unterstützen und zu verstehen, dürfen alle so bleiben wie sie sind.
Den eindringlichen und gewandten Erzählton, der eine sensible Sprache für Inneres und Äußeres findet, hat Birgitt Kollmann leichtfließend und differenziert ins Deutsche übertragen.
Sensibel, warmherzig und poetisch greift Birdie und ich das Thema Verlust auf. Der Tod ihrer Mutter hat die zwölfjährige Ich-Erzählerin Jack und ihren neunjährigen Bruder Birdie in ein verändertes Leben geschleudert. War es zuvor kein Problem, dass Birdie genderfluid lebt, führt dies in neuer Umgebung mit anderen Erwachsenen zu Turbulenzen. Birdie selbst lebt einen offenen Umgang mit Interessen und Vorlieben, die an keine Genderrolle gebunden sind – allein das neue Umfeld zieht Restriktionen ein, vor allem der konservative Onkel Patrick sorgt sich um Birdie; Jack leistet dabei Ausgleichs- und Vermittlungsarbeit. Für die feinfühlige Ich-Erzählerin gilt es, vieles zu hinterfragen und zu verstehen, was die familiale Vergangenheit und Gegenwart miteinander verbindet. Dass dabei niemand verurteilt wird – nicht Birdie, nicht die beiden Onkel, nicht die tote Mutter – ist eine gelungene Erzähl- und Konstruktionsleistung. Alle machen Fehler. Alle müssen mit dem Verlust eines geliebten Menschen klarkommen. Alle haben Enttäuschungen verursacht. Weil sie aber versuchen, sich gegenseitig zu unterstützen und zu verstehen, dürfen alle so bleiben wie sie sind.
Den eindringlichen und gewandten Erzählton, der eine sensible Sprache für Inneres und Äußeres findet, hat Birgitt Kollmann leichtfließend und differenziert ins Deutsche übertragen.