Cover: Pampa Blues 9783446238954

Pampa Blues

Rolf Lappert (Text)


Carl Hanser Verlag
ISBN: 978-3-446-23895-4
14,90 € (D)
Originalsprache: Deutsch
Nominierung 2013, Kategorie: Jugendbuch
Ab 14 Jahren

Jurybegründung

Dieser Adoleszenzroman handelt in einem gänzlich weltabgeschiedenen Dorf, dessen (fiktiver) Name Wingroden ein Anagramm für das Wort „Nirgendwo“ bildet. Dort lebt der 16-jährige Ich-Erzähler mit seinem dementen Großvater und den übrigen, Wingroden spärlich bevölkernden Sonderlingen, während die Mutter als Jazzsängerin durch Europa tourt. Der Junge beobachtet seine Umgebung hellsichtig und schonungslos, aber auch voller Sympathie, ist zwar...

nicht zufrieden mit dem ihm zugedachten Leben aber auch weit entfernt, dagegen aufzubegehren. Stattdessen kultiviert er seine Sehnsucht nach Afrika, das ja schon Jean Paul als Synonym für das Unbewusste galt. Der Roman lässt sich ganz langsam und ziemlich melancholisch an, im zweiten Drittel entfaltet er ein geradezu rasant erscheinendes Tempo voller überraschender Wendungen, die schließlich zu einem kuriosen Happy End führen. Mit Blick auf die Entwicklung des Helden bleibt das Ende aber offen. Der Text überzeugt vor allem durch die Präzision der Figurenzeichnung und deren sprachliche Markierung, die Dialoge und durch die atmosphärische Dichte des Handlungsraumes. Die Verbindung der Adoleszenzthematik mit der Dorfgeschichte dürfte in der Jugendliteratur ziemlich originär sein.

Dieser Adoleszenzroman handelt in einem gänzlich weltabgeschiedenen Dorf, dessen (fiktiver) Name Wingroden ein Anagramm für das Wort „Nirgendwo“ bildet. Dort lebt der 16-jährige Ich-Erzähler mit seinem dementen Großvater und den übrigen, Wingroden spärlich bevölkernden Sonderlingen, während die Mutter als Jazzsängerin durch Europa tourt. Der Junge beobachtet seine Umgebung hellsichtig und schonungslos, aber auch voller Sympathie, ist zwar nicht zufrieden mit dem ihm zugedachten Leben aber auch weit entfernt, dagegen aufzubegehren. Stattdessen kultiviert er seine Sehnsucht nach Afrika, das ja schon Jean Paul als Synonym für das Unbewusste galt. Der Roman lässt sich ganz langsam und ziemlich melancholisch an, im zweiten Drittel entfaltet er ein geradezu rasant erscheinendes Tempo voller überraschender Wendungen, die schließlich zu einem kuriosen Happy End führen. Mit Blick auf die Entwicklung des Helden bleibt das Ende aber offen. Der Text überzeugt vor allem durch die Präzision der Figurenzeichnung und deren sprachliche Markierung, die Dialoge und durch die atmosphärische Dichte des Handlungsraumes. Die Verbindung der Adoleszenzthematik mit der Dorfgeschichte dürfte in der Jugendliteratur ziemlich originär sein.

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Autor
1958 in Zürich/Schweiz geboren, ist Schriftsteller, Grafiker, Drehbuchautor und Jazz-Musiker. Er lebt in der Schweiz.
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